Am 1. Juli 2024 tauschten sich Akteure aus Frankreich und Deutschland während eines TANDEM Online-Seminars über lokale Ernährungsstrategien aus, die in ihren jeweiligen Ländern umgesetzt werden. Auf französischer Seite wurden die territorialen Ernährungsprojekte (Projets Alimentaires Territoriaux, PAT) von Laurie Lecoq, stellvertretende Leiterin des Büros für Ernährungspolitik im französischen Ministerium für Landwirtschaft und Ernährungssouveränität, vorgestellt. Die PAT spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung lokaler, nachhaltiger und solidarischer Ernährung. Diese staatlich betreuten Projekte zielen darauf ab, verschiedene lokale Akteure – Landwirte, Gemeinden, Verbände und Bürger – einzubeziehen, um die Ernährungsresilienz der Gebiete zu stärken. In Deutschland unterscheiden sich lokale Ernährungsstrategien, die von Alexander Schrode, Geschäftsführer des Vereins Nahhaft e.V., vorgestellt wurden, trotz ähnlicher Ziele durch einen stärker dezentralisierten Ansatz, der häufig von den Bürgerinnen und Bürgern initiiert wird und von den lokalen Behörden unterstützt wird, die selbst nur über begrenzte Ressourcen verfügen.
Lokale Erfahrungen aus Freiburg und dem Elsaß
Zwei lokale Erfahrungsberichte veranschaulichten die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Ländern. Aus Freiburg berichteten Robert Gundlach, Klimaschutzbeauftragter der Stadt, und Markus Fugmann vom Ernährungsrat Freiburg & Region. Der Ernährungsrat Freiburg & Region hat sich 2018 konstituiert, er fungiert als Ansprechpartner für die Region und Stadt und bringt relevante Akteure der Ernährungssysteme zusammen. Dieser Rat, der sich aus Vertretern verschiedener Sektoren, wie etwa Landwirtschaft, Handel, Bildung und Gesundheit, zusammensetzt, fördert einen partizipativen und integrativen Ansatz, um die ernährungspolitischen Herausforderungen der Region zu bewältigen. In Frankreich ist der Ansatz des PETR Sélestat Alsace Centrale, wie es von Blanca Linz, Referentin für territoriale Entwicklung, vorgestellt wurde, ein konkretes Beispiel dafür, wie ein territoriales Ernährungsprojekt (PAT) eingesetzt wird. Dieses Projekt zielt darauf ab, die kurzen Wege zu stärken, lokale und nachhaltige Produkte zu fördern und die Bevölkerung für die Bedeutung einer gesunden und lokalen Ernährung zu sensibilisieren, indem es sich auf ein Netzwerk lokaler Akteure und die Unterstützung der Gebietskörperschaften stützt.