Am 20. und 21. November 2024 fand in Lille der TANDEM-Workshop mit dem Titel: „Boden, eine begehrte, begrenzte, zu schützende Ressource: Welche Herausforderungen ergeben sich für den sozial-ökologischen Wandel in Kommunen?“ statt. Die Veranstaltung wurde vom TANDEM-Team (Klima-Bündnis und Energy Cities) und dem Deutsch-Französischen Zukunftsforum organisiert und brachte ExpertInnen und VertreterInnen von Gebietskörperschaften aus Deutschland und Frankreich zusammen, um sich über nachhaltiges Bodenmanagement auszutauschen.
Tag 1: Begrenzung der künstlichen Bodennutzung – zwei kontrastierende Ansätze
Der erste Tag war der Frage gewidmet, wie die Versiegelung von Böden begrenzt werden kann, wobei unterschiedliche Ansätze au Frankreich und Deutschland beleuchtet wurden.
In Frankreich legt das Gesetz „Zéro Artificialisation Nette „(ZAN), das im Gesetzspaket zu Klima und Resilienz verankert ist, nationale und lokale Ziele fest, um die Flächeninanspruchnahme bis 2050 drastisch zu reduzieren. Dieser zentralisierte Ansatz erlegt den lokalen und regionalen Gebietskörperschaften strenge regulatorische Verpflichtungen auf.
Umgekehrt gibt es in Deutschland keine entsprechenden nationalen Rechtsvorschriften. Es sind vor allem lokale und regionale Initiativen, die sich dem Thema Flächeninanspruchnahme annehmen, häufig handelt es sich um ein Zusammenwirken von Kommunen, NGOs und privaten Akteuren. Diese Ansätze sind zwar weniger einheitlich, fördern aber Lösungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Gebiete zugeschnitten sind.
Konkrete Beispiele aus beiden Ländern veranschaulichten die Erfolge und Herausforderungen jedes Ansatzes und vermittelten den TeilnehmerInnen einen bereichernden Einblick in diese komplementären Ansätze.
Tag 2: Grundstückserwerb – Eine Priorität für den ökologischen Wandel
Der zweite Tag konzentrierte sich auf die entscheidende Frage des Landerwerbs. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die politischen Handlungsempfehlungen des Deutsch-Französischen Zukunftsforums, die in ihrem Bericht mit dem Titel „Bodenpolitische Instrumente nachhaltig ausrichten“ veröffentlicht wurden.
Der Austausch konzentrierte sich auf die Frage, wie die Gebietskörperschaften die finanziellen und rechtlichen Hindernisse beim Zugang zu Grund und Boden überwinden können. Zu den untersuchten Wegen gehörten:
– Die Einrichtung von Fonds, die dem Grunderwerb gewidmet sind.
– Die Stärkung der lokalen Kapazitäten zur Identifizierung und Mobilisierung von strategischen Flächen.
– Die Nutzung von Instrumenten wie dem Vorkaufsrecht oder Bodengenossenschaften.
Dieser Workshop ermöglichte es, den Austausch zu stärken und Kooperationen zwischen Frankreich und Deutschland im Rahmen des lokalen ökologischen Wandels zu initiieren, indem Erfahrungen und innovative Lösungen zum Schutz des Bodens, einer wichtigen und bedrohten Ressource, ausgetauscht wurden.
Die Präsentationen zur Veranstaltung finden Sie unter „Dokumente„, Reiter „Workshops“.
Copyrights Fotos: Deutsch-Französisches Zukunftswerk