• Epernay-Ettlingen Maires

    Ettlingen-Epernay

    Städtepartnerschaft : 1953
    TANDEM Partnerschaft : 2014
    Schwerpunkte
    • Kooperationsprojekte zwischen Schulen
    • Energieversorgung von Stadtvierteln und energetische Gebäudesanierungen
    • Energiemanagement und Aufbau einer kommunalen Energieversorgung
    • Energieberatung und Öffentlichkeitsarbeitskampagnen
    • Nachhaltige Entwicklung und Agenda 21
    Epernay-Ettlingen
    Hintergrund

    Epernay und Ettlingen haben ihre Städtepartnerschaft bereits im Jahr 1953 geschlossen, es handelt sich damit um die zweitälteste deutsch-französische Städtepartnerschaft.

    Trotz dieser langen Partnerschaft und eines regen Kultur- und Schüleraustausches kam vor TANDEM kein Erfahrungsaustausch in Sachen lokaler Energiepolitik und Klimaschutz zu Stande. Epernay-Ettlingen war das erste TANDEM-Paar, das sich im Rahmen des Projektes im Herbst 2014 vor Ort getroffen hat. Dies stellte den Auftakt turnusmäßiger wechselseitiger Zusammenkünfte dar, mindestens zweimal im Jahr.

    Die Partnerschaft ist heute sehr breit aufgestellt. An dem Austausch beteiligen sich auf französischer Seite VertreterInnen aus der Stadt Epernay, dem „Landkreis“ Pays d’Epernay Terres de Champagne, und den Umlandgemeinden Communauté de Communes Épernay Pays de Champagne (CCEPC) sowie des Stephane-Hessel-Gymnasiums.

    Auf deutscher Seite sind es die Stadtwerke Ettlingen, die Stadt Ettlingen, die Umwelt und Energieagentur des Kreises Karlsruhe sowie die Anne Frank Realschule und das Albert Magnus Gymnasium.

    Die breite Trägerschaft bildet eine hervorragende Basis für eine langfristige Kooperation, auch wenn ein Akteur aus dem Projekt aussteigen sollte. Gleichzeitig wird die Partnerschaft von wichtigen Persönlichkeiten getragen, wie Eberhard Oehler, ehemaliger Direktor der Stadtwerke Ettlingen, sowie Jonathan Rodrigues, Umweltbürgermeister aus Epernay und Martine Boutillat, Präsidentin des Pays d‘Epernay.

     

     

    Kooperationsprojekte

    Der Info-Bus

    Der Energieberatungsbus wurde im Rahmen der deutsch-französische Energiewendewoche der Öffentlichkeit vorgestellt. Er bildet das wichtigste und das beeindruckendste Projekt, das die zwei Städte gemeinsam umgesetzt haben. Der Bus ist seit Anfang 2019 alternierend in Frankreich und Deutschland unterwegs.

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    Schulprojekte

    Seit nunmehr vier Schuljahren kooperieren die Anne Frank Realschule und das Albert-Magnus-Gymnasium in Ettlingen mit dem Lycée Stéphane Hessel in Epernay. Die vergangenen zwei Jahre arbeiteten sie an der Entwicklung einer Windkraftanlage. Im Schuljahr 2019/2020 sollen zudem auch noch Modelle herstellt werden, die für die Beratung der BesucherInnen des Info-Busses zur Verfügung gestellt werden. In Ettlingen wird das Projekt in Form einer außerunterrichtlichen AG angeboten, am Lycée Stéphane-Hessel ist es Teil des Lehrplanes, daher nehmen alle SchülerInnen der 11. Klasse teil. Höhepunkt der Kooperation sind in jedem Schuljahr die beiden Austauschtreffen, zu dem dann auch in Epernay immer die Besichtigung einer Champagnerkellerei gehört.

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    Personalaustausch

    Im November 2015 kamen zwei Mitarbeiter des Service Technique der Stadt Epernay für drei Tage nach Ettlingen, im Dezember 2015 reiste ein Mitarbeiter der Stadtwerke Ettlingen zum Gegenbesuch für drei Tage nach Epernay. Im Mittelpunkt des Austausches stand die lokale Energieproduktion durch Kraft-Wärme-Kopplung. Während in Epernay nur eine große Anlage vom Service Technique betreut wird, betreiben die Stadtwerke Ettlingen zahlreiche kleine Blockheizkraftwerke (BHKW). Daneben stand auch die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen (PV und Stroh) auf dem Programm ebenso wie das kommunale Energiemanagement.

    Ein weiteres wichtiges Kooperationsthema ist das Thema „Trinkwassernetz“. Das Pays d‘ Epernay weist viele Verluste in seinem Wassernetz auf und hat seine KollegInnen aus Ettlingen um Rat gefragt. Zwei Mitarbeiter der Pays D’Epernay sind im April 2019 nach Ettlingen zu den Stadtwerken gefahren, um dort zu dem Thema Leckagedetektierung eine Schulung zu besuchen

    Der Austausch wurde von beiden Parteien als sehr anregend bewertet, gerade weil die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich sind. Beide Parteien wollen gemeinsam an den Themen weiterarbeiten. Zwar verfügt der Mitarbeiter der Stadtwerke Ettlingen über französische Sprachkenntnisse, zur Sicherstellung des technischen Verständnisses nahmen aber auch Übersetzer am Austausch teil.

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    SchülerInnen aus Ettlingen und Epernay bauen ein Windrad

    Es nahmen eine Klasse des Lycée Stéphane Hessel in Epernay (Schwerpunkt in Naturwissenschaften, Industrietechnik und nachhaltige Entwicklung) und Schüler der Anne Frank Realschule und des Albertus-Magnus-Gymnasiums in Ettlingen teil.

    Das Ziel jeder Klasse war es, ein 1,30m großes Windrad aus gefertigten, wiederverwerteten, umgewandelten oder zweckentfremdeten Materialien zu bauen. Dieses Windrad soll elektronische Geräte, wie Handys, aufladen können.  Mit Hilfe der LehrerInnen und durch einen gegenseitigen Wissensaustausch wählten die Schüler die Materialien, die Bauweise, die Schaltung und die Leistung des Generators aus und lernten so die technischen Eigenschaften der Windenergie in der Praxis.

    Im Rahmen der deutsch-französischen Energiewendewoche trafen sich SchülerInnen der teilnehmenden Schulen, von beiden Seiten der Grenze, bei zwei Austauschen (einer in jedem Land). Diese Austausche hatten das Ziel, den Fortschritt der verschiedenen Schulen beim Bau der Windräder zu vergleichen und sich auszutauschen, um bei der Umsetzung des Projektes weiterzukommen.

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    Erfahrungsaustausch

    Bei den ersten beiden Treffen stand der Austausch zu den Schwerpunktthemen :

    • Gebäudesanierung
    • Agenda 21
    • Solarkataster
    • Quartiersanierung

    Zudem stand die Besichtigung von Vorzeigeprojekten auf dem Programm (in Epernay die Kläranlage, das Haus der Kunst und der Vereine sowie eine Musterwohnung für Energiesparmaβnahmen im Sanierungsquartier Bernon, in Ettlingen die Nahwärmeversorgung aus BHKW und das Albgaubad).

    Auch heute noch gehört der Erfahrungsaustausch zum Programm der regelmäßigen Partnerschaftstreffen, allerdings steht mittlerweile die Arbeit an den Kooperationsprojekten im Mittelpunkt.

    Für 2020 ist zudem die Implementierung des Projekts „Eco-Mômes“ vorgesehen. Eine Delegation aus Ettlingen hat an dem „Eco-Mômes-Olympiade“ im Juni 2019 in Montreuil teilgenommen (zu „eco-mômes“ siehe auch Unterlagen zur Konferenz in Montreuil).