• Es rappelt auf dem Langenberg

    Die deutsch-französische Energiewendewoche bringt nach dem COVID-bedingten Winterschlaf neue Blüten hervor. Auf dem Ecolieu Langenberg wurde bereits vom 17. zum 23. Mai eine Mitmachbaustelle veranstaltet. Die Gemeinschaft auf dem Schloss Langenberg lud ein, um gemeinsam mit den Bewohnenden des Schlosses an der Renovierung der Gemeinschaftsräume zu arbeiten.
    Mit insgesamt 19 Teilnehmenden wurde während der Woche vom 17. Zum 23. Mai aufgrund des anhaltenden Regens hauptsächlich im Inneren, an der Dämmung und am Verputzen des großen Saals gearbeitet. Obwohl zuerst geplant wurde, auch im Garten des Anwesens mehr über Permakultur zu lernen und im Wald einen Lehrpfad für den Seminartrieb einzurichten, zwangen das Wetter und die Gruppenbegrenzungen durch die Covid-Pandemie die Freiwilligen ins Innere. Davon unbeeindruckt machten sich die Helfer*innen und Bewohnenden also an die nachhaltige Renovierung des Innenraums.
    Das Schloss hat drei Seiten, von denen zwei über gemeinschaftlich genutzte Räume verfügen, die “kleine Gîte” und den “großen Saal” mit Küche und Terrasse. Die dritte Seite beinhaltet eine Werkstatt sowie mehrere Wohnräume, die aber auch noch nicht alle bewohnbar sind. Der große Saal ist der größte Gemeinschaftsraum, der aber ebenfalls noch nicht vollständig renoviert wurde. Es fehlte eine nachhaltige Isolation sowie ein Putz, der die Wände vor Nässe und Dreck schützt. Um das zu ändern, wurde sich während der Aktion auf diesen Saal fokussiert. Dabei wurde den Teilnehmenden gezeigt, wie mit nachhaltigen Baustoffen, beispielsweise Lehm für den Putz, Lebensraum renoviert werden kann. Die Dämmung wurde mit Holzfaserdämmplatten erreicht, die im Gegensatz zur Dämmung mit Mineralwolle eine deutlich geringere Energiebilanz aufweisen. Weiterhin werden alle Materialien ohne die Verwendung von giftigen Stoffen wie Lösemitteln oder künstlichen Klebstoffen hergestellt. Dadurch sind sie nicht nur ungiftig im Alltag, sie sind auch gegebenenfalls leicht und unkompliziert rückbaubar und entsorgbar. Somit wird bereits jetzt für die Zukunft mitgedacht, da kontaminierter Bauschutt und nicht recyclebare Abfälle ein signifikantes Problem der konventionellen Bauindustrie darstellen. Doch nicht nur in der Verwendung der Baumaterialien wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, die Materialien wurden auch aus der Nähe bezogen. Die Holzfaserdämmplatten wurden beispielsweise aus dem Schwarzwald geliefert. Da Dämmstoffe wie Mineralwolle oft im nicht-europäischen Ausland produziert werden, ist der kurze Lieferweg ebenfalls ein signifikanter Beitrag zur nachhaltigen Bauweise des Ecolieu Langenberg.


    Besonders glücklich sind wir, vom Tandem-Team, darüber, dass trotz Dauerregen und Covid-Beschränkungen eine erfolgreiche Mitmachbaustelle durchgeführt werden konnte. Dass manche der ursprünglich geplanten Aktivitäten nicht zustande kommen konnten, ist schade. Die Flexibilität und Innovativität der Gemeinschaft sind ein Beispiel für funktionsfähige Organisationsweisen von Klimaresilienz. Es zeigt, dass die nachhaltige Anpassung an und Bekämpfung der Klimakrise nur gemeinsam funktionieren kann. Wer mehr über den Ecolieu Langenberg erfahren will, kann unser Interview mit Bewohnerin Birke Falkenroth anschauen. Weiterhin können Sie hier unseren Podcast zur Aktion hören, oder direkt zur Webseite des Ecolieus gelangen.